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Das Sonderwerkzeug läuft nicht - wir sind an einer Lösung dran

08.03.2016

In meinem Beitrag Nicht immer ist der Einsatz eines Sonderwerkzeus erfolgreich, habe ich beschrieben, dass wir mit unserer angedachten Lösung keinen Erfolg hatten. Wie es weiter geht, habe ich in diesem aktuellen Beitrag zusammengefasst.

Termin vor Ort mit Unterstützung von Spezialisten

Da ich den Kunden mir seinem ungelösten Problem ja nicht alleine lassen kann, habe ich mich mit zwei Spezialisten aus dem HPW-Expertenpool beraten und dem Kunden einen gemeinsamen Termin vor Ort angeboten. Dieser war nun vergangene Woche.

Mir ist extrem wichtig, dass der Kunde eine umfassende Betreung von uns erhält und so zu den Ergebnissen gelangt, die er sich vorstellt und die auch notwendig sind.

Mit dem Kunden hatte ich vereinbart, dass wir das Werkzeug nochmals einsetzen und zwar an einem Reststück des Bauteils, wo die schlechten Fräsergenisse vorkamen, und an einem Aluminium Block um weitere Erkenntnisse zum Verhalten des Werkzeugs zu gewinnen.

Da Werkzeugeinsatz-Optimierung nicht nur auf das Werkzeug beschränkt ist, und ich sämtliche Rahmenbedingungen rund um die Maschine betrachte, hatte ich auch einen Spezialisten für die Spanntechnik hinzugezogen. Die Problematik der richtigen Werkzeugspannung wird leider häufig übersehen.

Einsatz des Fräsers am Reststück

Durch die einzelnen Stege des Strangrpressprofils ist die Einsatzbedingung nicht ideal, da hier immer Schwingungen auftreten. Wieder ist das Ergebnis nicht zufriedenstellend.

Die Oberflächen sind schlecht, das Werkzeug scheint mehr zu reißen, als zu schneiden und die Gratbildung ist auch zu stark.

Einsatz des Fräsers am Alu Block

Als nächstes fand der Einsatz im Vollmaterial statt, da hier von weniger Schwingungen auszugehen ist. Normalerweise müsste das Ergebnis ein anderes und besseres sein.

Auch hier war das Fräsergebnis nicht besser. An der Oberfläche sind deutliche Absätze zu sehen, die nicht in Ordnung sind.

Einsatz eines vergleichbaren Fräsers

Da wir in der Vergangenheit schön einige Werkzeuge für den Kunden geliefert haben, die ohne Beanstandung laufen, haben wir beschlossen einen weiteren Versuch am Alu Block zu fahren. Dieser sollte einen direkten Verglich zeigen. Das Werkzeug ist zwar vom Durchmesser kleiner (Ø 50 mm) und auch kürzer, dennoch kann man hier durchaus Rückschlüsse ziehen.

Das Ergebnis sah tatsächlich anders aus. Es sind zwar auch hier im oberen Bereich die Absätze auf der Oberfläche zu erkennen - dies liegt aber daran, dass

a) das Werkzeug schon mehrfach instand gesetzt wurde und
b) die Wendeschneidplatten schon einige Zeit im Einsatz waren.

Für den Kunden sind diese Oberflächen aber absolut in Ordnung.

Zusammenfassung

Der Kunde benötigt das Werkzeug dringend, da bereits Aufträge im Haus sind wo es eingeplant ist. Nochmals mit der Notlösung HSS-Fräser zu arbeiten, kommt nicht in Frage da die kalkulierten Laufzeiten damit nicht zu halten sind und damit auch die Kosten aus dem Ruder laufen.

Unsere Vermutung nach den Versuchen geht in folgende Richtung. Das Werkzeug läuft mit einer ziemlich hohen Drehzahl, somit legen wir das Augenmerk auf die Auswuchtung und überprüfen zudem die Sitze der Wendeplatten und die Freiwinkel.

Das Werkzeug wurde zwischenzeitlich beim Hersteller überarbeitet, und ist auf dem Weg zum Kunden. Wie es weiter geht, darüber berichte ich in Kürze wieder hier auf dem BLOG.

 

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